Kalle kriegt sie alle

  • „Meisterdetektiv Kalle Blomquist“ im Kreuzgang
  • In Reportagen

Ins Theater zu gehen in Feuchtwangen macht einen Riesenspaß – für kleine ebenso wie für große Zuschauerinnen und Zuschauer. Ein turbulenter Krimi für die ganze Familie hatte bei den Kreuzgangspielen Premiere.

Kalle Blomquist entgeht nichts. Für seinen Traum, ein großer Detektiv zu werden, übt er täglich: Er beobachtet, er notiert, er observiert und sichert Spuren. Und am Ende kriegt er sie alle: die Juwelendiebe … und die Herzen des Publikums. Die Geschichten von „Kalle Blomquist“, dem Meisterdetektiv, gehören nicht zu den ganz bekannten von Astrid Lindgren, was eigentlich verwunderlich ist, denn kleine wie große Kinder lieben spannende Detektivgeschichten. Krimis sind auch beim jungen Publikum sehr populär und Kinderdetektive gibt es einige – im Bücherregal, im Fernsehen und im Kino. „Kalle Blomquist“ ist sogar einer der ersten Kinderdetektive überhaupt in der Literatur.

 


Was bei den Kreuzgangspielen zu sehen ist: Eine richtige Detektivgeschichte mit allem, was dazu gehört. Regisseur Konstantin Krisch hat aus der Vorlage von Astrid Lindgren ein spannendes Theaterstück gemacht, das auch durch die Musik von Michael Reffi zu einem wunderbaren Krimi-Erlebnis wird – lustig, liebevoll, spannend, rasant und mit einem Sound, der ins Ohr und in die Beine geht. Das Bühnenbild von Werner Brenner entführt in die kleine schwedische Stadt Lilköping, stilecht mit roten Holzhäusern und grünem Rasen. Die Kostüme (ebenfalls Konstantin Krisch) sind bunt und fröhlich – Kalle Blomquist selbst trägt natürlich eine echte Detektivweste, in der allerlei nützliche Utensilien verstaut sind, von einer Lupe und Pinsel bis hin zu Stift und Notizbuch, in dem er eifrig alles notiert. Und in der Tat: Ben Erik Schröters Kalle ist ein großer kleiner Sherlock Holmes – so könnte der berühmte Detektiv als Kind gewesen sein. Seine besten Freunde, die mutige und freche Eva-Lotta Lisander und der zupackende und aufrichtige Anders Bengtsson, werden gespielt von Juliane Krug und David Riedt. Zwielichtig, wunderbar verdächtig unverdächtig und dabei unglaublich komisch ist Onkel Einar (Niklas Kappler), der sich als Juwelendieb entpuppt. Seine Komplizinnen sind zwei außergewöhnlich extravagante Räuberinnen mit viel „Bling-Bling“ und Rapperinnen-Attitüde, die den Diebesberuf eindeutig aus eigener Lust am teuren Geschmeide ergriffen haben (Chantale Schumacher und Viviane Ebert).
Den besonderen Charme der Inszenierung machen aber nicht nur die turbulenten Szenen aus, die liebevoll geführten Figuren und der mitreißende Soundtrack, sondern vor allem die Botschaft: Alle Kinder sollen mutig ihren Träumen folgen, Jeder und Jede ist genau richtig, so wie sie oder er ist – und nicht selten haben Kinder eine Weisheit und eine Klugheit, die den Erwachsenen verloren gegangen ist. Sie sehen nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen. Und erkennen so, was wirklich gut und wahr ist. „Meisterdetektiv Kalle Blomquist“, der turbulente Krimi für Kinder und Familien, ist bis zum 16. August 2025 bei den Kreuzgangspielen in Feuchtwangen zu sehen. Alle Spieltermine und Karten gibt es unter www.kreuzgangspiele.de