Beste Sommerlektüre aus dem Droemer-Knaur Verlag

  • Anspruchsvolle Romane als Unterhaltung für den Urlaub
  • In Rezensionen

Jedes Jahr zur bevorstehenden Sommer-Urlaubszeit stellt sich die Frage, welche Lektüre man in den Koffer oder Rucksack legt. Im Droemer-Knaur Verlag sind dazu wunderbare Bücher erschienen, so leicht und unterhaltsam wie der wärmende Sommerwind.

James Bailey hat mit "Als Simon Brown sich ein Herz fasste" (978-3-426-30916-2 € 12,99) einen liebenswerten, unterhaltsamen Roman vorgelegt, eine spritzige, wunderbar britische romantische Komödie um beste Freunde, Rock'n'Roll und eine Fahrradtour in Sachen Liebe. Simon Brown ist seiner ersten großen Liebe Sylvie noch nie begegnet – bis ein Zufall die beiden digital zusammenführt. Diesmal will Simon alles richtig machen und seine Brieffreundin aus Teenager-Tagen endlich treffen.

 

Doch mit 60 ist das Leben komplizierter als mit 16: Simons Tochter plant ihre Hochzeit, sein B&B ist voller anspruchsvoller Gäste, und dann steht auch noch sein theatralischer Jugendfreund Ian vor der Tür, der sich als David-Bowie-Double durchschlägt. Kurz entschlossen nimmt Simon Ian mit auf eine Reise in die Vergangenheit: mit den Fahrrädern von Bristol nach Bordeaux, wie damals als Teenager. Zwar haben sie inzwischen bessere Räder, doch trotz Google Maps ist der Weg nach Frankreich auch heute alles andere als direkt – und führt er wirklich zu Sylvie? Mit viel Herz und britischem Humor erzählt James Bailey eine sommerlich leichte romantische Komödie darüber, dass es für die große Liebe nie zu spät ist.

 

Auf Mallorca geparkt und ausgemustert: Susanne Fröhlichs hat mit "Geparkt" (978-3-426-44709-3 € 20,-) einen ironischen, ehrlichen und witzigen Roman geschrieben. Selbst mit Mitte vierzig kann eine Frau noch Prinzessin sein. Davon ist Monika überzeugt. Schließlich lebt sie wie eine, seit sie ihren Sven kennt. Der ist nicht nur ziemlich verliebt, sondern auch ganz schön großzügig. Immerhin überlässt er ihr seine Finca auf Mallorca – und finanziert ihr einen entspannten Lebensunterhalt. Dafür braucht sie nichts weiter zu tun, als ganz für ihn da zu sein, wenn er am Wochenende aus Frankfurt einfliegt. Ein perfektes Arrangement. Jedenfalls war das bis vor vier Wochen so. Seitdem hat sie nichts mehr von ihrem Freund gehört. Also fast nichts. Denn da ist ja noch dieser Brief von seinem Anwalt, in dem steht, dass Monika die Finca pronto zu verlassen habe. Wohin sie gehen soll und wovon sie leben wird – davon steht da nichts. Und auch nicht, warum sie so plötzlich von der Königin seines Herzens zur Obdachlosen degradiert wurde. Aber sie wird es herausfinden und auch, was Mallorca noch alles drauf hat, außer Urlaubsparadies zu sein.
Susanne Fröhlich ist eine der bekanntesten Autorinnen Deutschlands. Die Schriftstellerin und Journalistin arbeitet außerdem als Moderatorin, seit 2005 etwa für die MDR-Literatursendung »Fröhlich lesen«. Sowohl ihre Sachbücher wie Fröhlich fasten als auch ihre Romane, zuletzt Geparkt, wurden alle zu Bestsellern, darunter Moppel-Ich mit über 1 Million verkauften Exemplaren.

 

Saskia Sarginson erzählt in "Der Zufall eines Sommers" (978-3-426-44747-5 € 16,99) von zwei Menschen, die sich einen ganzen Sommer nacheinander sehnen, und der Zufall, der ihnen immer wieder im Wege steht. Summer und Kit treffen sich Anfang der 90er Jahre in Indien und wissen beide, dass ihre Begegnung etwas Besonderes ist, mehr als eine einfache Urlaubsromanze. Sie verbringen eine magische Zeit miteinander, bis sie durch tragische äußere Umstände voneinander getrennt werden. Während Summer sich von einem schweren Schicksalsschlag erholt, versucht Kit erfolglos, sie zu finden. Ohne es zu wissen, ziehen beide nur wenige Kilometer voneinander entfernt nach Suffolk. Eine herzzerreißende Liebesgeschichte über den Zufall und das Schicksal. Saskia Sarginson schloss ihren Master in Kreativem Schreiben am Royal Holloway College mit Auszeichnung ab. Bevor sie sich ausschließlich dem Schreiben von Romanen widmete, arbeitete sie als Redakteurin für Gesundheits- und Beautythemen bei verschiedenen Frauenzeitschriften, als Ghostwriter für die BBC und HarperCollins sowie als Werbetexterin und Lektorin.

 

Tarah DeWitt zeigt in "Sterne, die im Sommer tanzen" (978-3-426-44703-1 € 12,99) was passiert, wenn aus vorgetäuschten Dates plötzlich echte Liebe wird: Ein humorvoller Liebesroman mit ganz viel Herz rund um eine idyllische Kleinstadt in Oregon. Sage Byrd liebt ihr Leben in der beschaulichen Kleinstadt Spunes, deren Gemeinschaft wie eine zweite Familie für sie ist. Nur dem Sommerfest sieht sie dieses Jahr mit gemischten Gefühlen entgegen: Als Single kann sie mal wieder nicht am Kochwettbewerb teilnehmen – im Gegensatz zu ihrem Ex, der gerade mal ein Jahr nach der Trennung bereits verlobt ist! Für Sterne-Koch Fisher Lange aus New York ist der Sommer in Spunes dagegen eine erzwungene Auszeit. Er muss den Tod seiner Schwester verarbeiten und sich um seine trauernde 15-jährige Nichte Indy kümmern. Als attraktiver Single in einer Kleinstadt erregt Fisher allerdings schnell mehr Aufmerksamkeit, als ihm lieb ist. Das bringt seine neue Nachbarin Sage auf eine scheinbar geniale Idee: Warum geben sie nicht einfach den Sommer über vor, ein Paar zu sein? Dummerweise ist so ein Sommer kürzer als gedacht, und die Fake Dates fühlen sich bald gar nicht mehr so sehr nach Fake an … Tarah DeWitt ist eine amerikanische Schriftstellerin, Ehefrau und Mutter. Am liebsten erzählt sie Geschichten über perfekt unperfekte Figuren und ist fest davon überzeugt, dass Humor ein wichtiger Bestandteil des Lebens, der Liebe, der Freundschaft und des Elternseins ist.

 

Konfrontiert mit der heutigen Elterngeneration: Oma Hildegard übernimmt die Kinderbetreuung und staunt nicht schlecht. Hildi von Henn stellt uns in "Oma Hildegard und der Spielplatz des Schreckens" (978-3-426-44786-4 € 12,99) die coolste Oma DEutschlands vor. Sie ist 70 plus und gehört zum verarmten Adel. Außerdem glücklich geschieden und eben gerade noch im Begriff auf Weltreise zu gehen. Doch dann fleht ihre Tochter sie an, sich um ihre zwei Enkel zu kümmern, da es mit dem Kitaplatz nicht geklappt hat. Und genau das beamt Hildi von Henn in den Mikrokosmos der jetzigen Elterngeneration. Und so philosophiert die Vollzeit-Omi auf der Spielplatzbank über unseren modernen Lifestyle, Elternschaft und Lastenradler. Denn irgendwie ist es ja absurd, dass sie als Feministin der ersten Stunde jetzt bei der Kinderbetreuung einspringen muss, damit ihre Tochter auch Feministin sein kann. Hildi redet erfrischend Tacheles, geht mit so manch Ansicht auch mal hart ins Gericht, bleibt aber immer liebenswert dabei.
Hildi, Sie sind wohl die coolste Oma Deutschlands. Wie wird man das eigentlich?
Dankeschön. Ich lasse das mal so stehen. Ansonsten ist es mir völlig egal, was sie über mich denken. Ich vermute, das ist mein Erfolgsgeheimnis. Im Alter darf man radikaler werden, denn so lange ist man ja eh nicht mehr da. Insofern finde ich: Wir brauchen viel mehr coole Alte! Frauen ab Rentenalter tendieren dazu, anzunehmen, sie sollten lieber unsichtbar werden. Das Leben wird beige, man hat keine Meinung mehr und traut sich auch nicht mehr ans Lenkrad. Das ist alles Bullshit, wenn Sie mich fragen! Ich will Opulenz, bis der Kronleuchter kracht und bis die Patina bröckelt. Und damit meine ich nicht nur meine vier Wände, sondern mein ganzes Leben. Und als selbstbewusste Frau sage ich eben meine Meinung.
Sie machen ja quasi gerade ein Praktikum in der heutigen Elternwelt, weil sie ihre Enkel betreuen. Dabei üben sie auch viel Kritik. Was ist da das Problem?
Naja, die heutigen jungen Eltern vorverurteilen sich schon, bevor sie morgens überhaupt unter die Dusche gestiegen sind: Sie halten sich ja alle für notorisch passive Rassisten, Sexisten und Klimasünder. Und Abhilfe sollen die Verballhornung der Sprache, jährliches Geschlechterwechseln und Lastenräder schaffen. Ja, ich übertreibe, entschuldigen Sie, ich überspitze nur gern. Dabei versuchen diese jungen Erwachsenen ja nur alles richtig zu machen. Auch wenn einiges davon in meinen Augen Unsinn ist, da bin ich ehrlich. Aber ich bin auch eine völlig andere Generation und habe eine andere Perspektive. Deshalb ist es ja auch so spannend, ins Gespräch zu kommen. Am Ende des Tages bin ich die Brücke, die alle verbindet, weil ich mich neuen Gedanken durchaus öffne. Nur führe ich es dann auch gerne mal ad absurdum. Sie verstehen?
Wie gehen Sie denn mit den Gegensätzen um?
Mit Humor! Das ist der Schlüssel! Den brauchen Sie ohnehin in meinem Alter. Da müssen sie in Bewegung bleiben. Auch im Kopf! Schon alleine für meine süßen Enkel, die ich über alles liebe und die die Welt schon ziemlich gut verstanden haben.
Ihr Buch ist, gelinde gesagt, rotzfrech. Sie erzählten gerade, neulich hätte sie jemand Ihrer Altersgenossen sogar als infantil bezeichnet. Wie empfinden Sie das?
Als großartig! Ich war schon immer gerne das Enfant Terrible und der Käfig voller Narren für alle anderen. Ich war schon immer anders, ich fand nichts gruseliger als Schrankwand „Eiche rustikal“ und drapierte Swarowski-Schwäne. Diese Mentalität. Diese Enge. Dafür war und bin ich viel zu sehr Hans Dampf in allen Gassen. Und ich sehe mein Buch als Schulterschluss. Mütter, Schwiegermütter, Omas, auch Papas und Opas sollten es lesen und hinterher mit einem Lächeln am Abendbrottisch diskutieren. Wir müssen wieder näher zusammenrücken, unsere Werte diskutieren. www.droemer-knaur.de