Faszinierendes Rijksmuseum Boerhaave
1991 wurde das Rijksmuseum Boerhaave an seinem heutigen Standort eröffnet, nachdem das Museum jahrelang in beengten Verhältnissen in der Stadt Leiden untergebracht war.
Damit erhielt es endlich einen Raum, der seiner nationalen Sammlung von Meisterwerken aus fünf Jahrhunderten Wissenschaft gerecht wurde. Das Museum wurde im Caecilia-Krankenhaus untergebracht, einem Gebäudekomplex, der quadratisch um einen zentralen Innenhof angeordnet war.

Der Standort des Museums war besonders geeignet, da der Arzt Herman Boerhaave (1688–1738), nach dem das Museum benannt ist, im 18. Jahrhundert genau hier seinen Studenten die Medizin am Krankenbett lehrte. Damals diente das Caecilia-Gebäude als Krankenhaus für die Armen von Leiden, wobei einige Patienten gleichzeitig als Lehrmaterial für die medizinische Fakultät dienten.
Daan van de Weijer, Leiterin Marketing & Kommunikation des Rijksmuseum Boerhaave, plant den Museumsanbau.
Ein ehemaliges Kloster
Die Geschichte des Caecilia-Krankenhauses reicht weit über die Zeit Boerhaaves hinaus zurück. Es begann im Spätmittelalter als St. Cäcilia-Kloster, eines von mehreren religiösen Gebäuden in der Gegend, darunter das St. Elisabeth-Kloster, das St. Ursula-Kloster, das St. Michael-Kloster und das St. Agnes-Kloster. Das 1414 gegründete Kloster wurde von Augustinerinnen bewohnt, die im Rahmen ihrer religiösen Überzeugung, Wohltätigkeit zu leisten, Kranke und Alte pflegten. Das Kloster war ein integraler Bestandteil des mittelalterlichen städtischen Pflegesystems, das überwiegend von religiösen Institutionen verwaltet wurde. Das Kloster bestand aus einem zentralen dreistöckigen Gebäude, einer kleineren Kapelle und mehreren Nebengebäuden. Es gab auch angrenzende Landhäuser und möglicherweise einen Gemüsegarten.
Ein Portrait des Arztes und Professors Herman Boerhaave von Cornelis Troost aus dem Jahre 1735.
Heute ist das Museum ein wunderbarer Ort, sich der Medizin- und Wissenschaftsgeschichte zu nähern mit beeindruckenden Exponaten und einem facettenreichen Museumsprogramm, das sich an alle Altersgruppen wendet. Geplant ist ein Erweiterungsbau, der in 2031 zum 100-jährigen Jubiläum des Museums eröffnet werden soll.
Medizinische Präparate aus dem Jahre 1750.